Tag 1
Die Reise führte uns, angeführt von unserem Schweizer Bergführer Koni, von Zürich über Istanbul nach Osh, der zweitgrössten Stadt von Kirigstan, in der wir morgens um fünf Uhr ankamen.
Tag 2
Der kirgisische Bergführer Nikolai erwartete uns am Flughafen und führte uns zum bereitstehenden Kleinbus der uns in ein Hotel in der Stadt brachte. Dort genossen wir kurze zwei Stunden Erholungsschlaf. Anschliessend führte uns Nikolai durch die Stadt. So besuchten wir neben dem Markt auch den Hausberg «Sulaiman Too», welcher die Überresten der ersten Siedlungen der Stadt in einem Höhlenmuseum beherbergt. Nach diesem Museumsbesuch sowie einem Spaziergang genossen wir ein reichhaltiges Mittagessen, bevor wir mit dem Kleinbus in unser erstes Basislager nach Arslanbob reisten. Dort bezogen wir in einem familiären, kirgisischen Guesthouse unsere Zimmer.
Tag 3
Welch ein Anblick! Über Nacht fielen 30cm Neuschnee! Nikolai organisierte zwei geländegängige Jeeps die uns zum Ausgangspunkt unserer ersten Skitour führte. Mit dem Neuschnee kam natürlich auch die Bewölkung, welche sich leider erst gegen den späteren Abend verzog. Bei spärlicher Sicht führten uns unsere beiden Bergführer Koni und Nikolai sicher auf den ersten Gipfel Jaz-Jarym (2’520 müM). Nach der ersten Abfahrt schnallten wir nochmals die Felle auf die Skis und stiegen rund 300 Höhenmeter auf um über eine schöne Rippe Richtung Arslanbob abzufahren. Die Sicht besserte sich inzwischen und so beschlossen wir ein weiteres Mal aufzusteigen um weitere, verlockende Hänge oberhalb Arslanbob genussvoll hinunterzugleiten. Am Ende des Tages kurvten wir duch die weltgrösste Walnussbaum Plantage im prächtigem Sonnenschein bevor uns das lokale Taxi wieder aufgabelte. Auf dem Nachhauseweg bestaunten uns die Einheimischen als wären wir ausserirdische ... aber klar, wir sind auch knallfarbig angezogenund haben unseren Skis auf dem Dach des Autos.
Tag 4
Bei Prachtswetter starteten wir Richtung Nooruz Peak (2'845 müM). Sanft ansteigend führte die Route nach einer Bachquerung zum Fuss unseres Ziels. Die Spurarbeit bis zum Gipfel wurde im Teamwork geleistet. Unsere beiden Bergführer haben natürlich schon beim Aufstieg die besten Abfahrtsrouten erspäht! Nach der Gipfelrast genossen wir die fantastischen Hänge bis wir wieder beim Bach angelangten wo wir die Felle aufzogen und kurz auf eine Rippe aufstiegen. Von dort gelangten wir in einer abenteuerlichen Abfahrt durch den Wald wieder zu unserer Unterkunft. Laut unserem Lokalen Guide Nikolai wurden die Couloirs von uns Erstbefahren.
Tag 5
Das Wetter meinte es weiterhin gut mit uns und wir konnten direkt von der Unterkunft aus, unsere Tour starten. Diesmal war der 2'650 Meter hohe Kongur Peak unser Ziel. Der Weg führte durchs Dorf an der Moschee vorbei zum Beginn des Aufstiegs. Der neu gefallene Schnee war im unteren Bereich zum grossen Teil schon wieder weggeschmolzen, was uns zu kleineren Tragstrecken zwang. Über eine sanft ansteigende Rippe erreichten wir nach rund dreieinhalb Stunden Aufstiegszeit unser Ziel. Die Hänge auf der anderen Seite des Gipfels präsentierten sich in bestem Powder. Mit einer zügigen Abfahrt erreichten wir schnell der östliche Teil von Arslanbob. Die Jeeps standen pünktlich wieder bereit um uns zur Unterkunft zu transportierten. Das Reiseprogramm sah vor, dass wir an diesem Tag noch nach Osh fahren. So packten wir unsere Taschen und der Kleinbus brachte uns zurück nach Osh, wo wir wieder im gleichen Hotel ein Zimmer bezogen.
Tag 6
Am sechsten Tag flogen wir von Osh nach Bishkek, der Hauptstadt von Kirgistan. Ein Kleinbus brachte uns Richtung Osten nach Karakol. Unterwegs besuchten wir am Nordrand des zweitgrössten Bergsees der Welt, dem Issyk-Kul-See, heisse Quellen und genossen dort ein entspannendes Bad. Die Nacht verbrachten wir in einem angenehmen Hotel am Stadtrand von Karakol.
Tag 7
Ein geländegängiger Kleinbus brachte uns am anderen Morgen zum Startpunkt des Aufstiegs zum Jurt-Camp. Zwei Schneetöffs übernahmen den Transport des Gepäcks. Nach zirka einer Stunde erreichten wir das Camp und wurden dort mit einem üppigen Znüni begrüsst. Danach nahmen wir den weiteren Aufstieg zu unserem ersten Ziel in dieser Region, dem Fuji Coll (3’500 müM), in Angriff. In feinstem Suger-Powder gleiteten wir nach Erreichen des Gipfels über sanfte Hänge zu Tale. In einem kurzen Gegenanstieg überwanden wir einen Bergrücken und konnten auf der anderen Seite die Abfahrt fortsetzen. Zu unserer grossen Freude war im Camp die Sauna schon aufgeheizt und wurde von uns sogleich in Beschlag genommen. Alle waren erschaunt, dass es um 17.00 ein „Snack“ mit Würstchen usw gab. War das jetzt bereits der Znacht? Nein! Mit einer sättigender Suppe und reichlich Hauptgang hatte dann fast niemand mehr Platz für den Dessert. Mit wilden Kartenspielen und dem einen oder anderen Gläschen Wodka schlossen wir den Tag ab.
Tag 8
Um 0730h konnten wir uns an den reichhaltig gedeckten Frühstückstisch setzen, um dann wohlgenährt die Felle aufzuspannen um Richtung Left Tit (offizieller Name! 3'320 müM) aufzusteigen. Wieder bei grandiosem Wetter erklommen wir diesen Gipfel. Nach der ersten Abfahrt nahmen wir nochmals die Felle aus dem Rucksack und stiegen auf den Sunset Peak (2'950 müM) auf. Nach einer kurzen Gipfelrast fuhren wir wieder im «Deep Powder» zum Jurt Camp zurück.Jetzt ab in die Sauna!
Tag 9
Schon war unser letzter Skitourentag angebrochen. Unser Ziel für diesen Tag hiess Fuji South. Mit 3'600 müM der höchste Gipfel unserer Reise. Weil die Schneeverhältnisse immer noch top waren, stiegen wir nach der ersten Abfahrt nochmals rund 300 Höhenmeter auf, um noch eine verlockende Nordflanke abzufahren – es lohnte sich! Nach dem fast schon obligaten Saunagang und dem vorzüglichen Nachtessen genehmigten wir uns zum Tagesabschluss noch ein paar Gläser Premium Kirgisian Whiskey...
Tag 10
Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen und fuhren mit den Skiern zum Treffpunkt, bei dem uns der Kleinbus wieder empfing und nach Karakol brachte. Dort besuchten wir eine rund 120-jährige, russisch-orthodoxe Kirche, welche komplett aus Holz erbaut wurde. Es ging dann weiter in einen Souvenir-Shop und zum Markt, bei dem wir verschieden Einkäufe tätigten. Von Chips zu Gewürzen und komisch schmeckenden Teigtaschen. Wieder mit einem Kleinbus fuhren wir nach Bishkek zurück, gingen noch kurz etwas Essen um dann unser Gepäck für den Heimflug vorzubereiten.
Tag 11
Um 0245h klingelte der Wecker! Damit wir rechtzeitig zum Flughafen gelangten, mussten wir früh aus den Federn. Das Check-in ging trotz unseres umfangreichen Gepäcks (Skis, Airbags usw.), zügig voran. Über Istanbul reisten wir mit vielen bleibenden Eindrücken wieder zurück in die heimatliche Schweiz.