Kari auf dem Cho Oyu mit Chilenen

Glücklich und zufrieden.

Bericht von Kari Kobler, 02.10.2018

Nach der Ankunft am Berg ging es schnell ins ABC. Zügig wurde eine Akklimatisationstour in Lager I auf 6400 m angehängt. Darauf stiegen meine chilenischen Freunde Ignacio Cueto, Patricio Rojas und Kiko Guzman nach Tingri ab und erholten sich während dreier Tage. Ich schaute mir in der Zwischenzeit das Wetter im ABC genau an und organisierte das weitere Versichern der Fixseile bis in Lager II. Es kam um den 20. September eine kleines Tief rein, das uns aber weniger betraf als die Bergsteiger etwas südlich des Himalaya, wie an den Bergen Dhaulagiri und Manaslu. Sie bekamen doch eine anständige Menge an Schnee, während es bei uns am Cho Oyu gerade für ein Schäumlein reichte.

Nun hiess es meine Chilenen raufholen und weiter am Berg arbeiten. Es verlief wie am Schnürchen. Es ging nach 2 Tagen Wartezeit hoch ins Lager I dann ins Lager II auf 7200 m und am kommenden Tag hoch zum Gipfel. Einfach so ging es dann aber schon nicht, denn der Schnee ab Lager III war „Scheisse“-Bruchharst vom unangenehmsten!

Die Sherpas von Alpenglow und K&P hatten bereits alle Fixseile bis Lager II, 7200 m eingerichtet. Dann hofftten wir, die anderen würden das Versichern der Fixseile bis zum Gipfel übernehmen, falsche Hoffnung. Karma, der K&P-Sherpa, oder noch besser gesagt, die Maschine von K&P, versicherte am Vortag des Gipfelaufstieges einen Grossteil der Fixseile bis ca. 7900 m. Am folgenden Tag hiess es dann für meine Chilenen und mich in die Hosen zu steigen und in den Spuren von Karma, in hässlichem Bruchschnee, auf 7900 m aufzusteigen. Dort zeigten die vier Sherpas Karma, Lakpa, Pura Tashi und Kusang was sie wirklich draufhaben. Ich bin nun über 30 Jahre im Himalaya unterwegs und habe auch so meine Sachen geleistet, doch sind die Sherpas einfach unglaublich, wenn sie mal Gas geben. Denn von 7900 m bis 8213 m richteten sie die Fixseile ein, spurten und wir durften nur noch folgen. Es gibt nur ein Wort: Bravo!

Den Gipfel erreichten wir gemeinsam und als Erste in diesem Herbst, somit sind meine Chilenen reif für den Mt. Everest!

Herzlichst euer Kari, der glücklich ist schon bald in seine zweite Heimat Argentinien reisen zu können und die Wärme des Sommers zu geniessen. Wer möchte, kommt mich am Aconcagua besuchen, ein gutes Asado bei Kari ist garantiert :-)

Kari