Teil 5
Endlich Licht am Ende des Tunnels!
Das Permit liegt zwar noch nicht formal vor, aber wir haben von der Organisation heute die Freigabe für die Besteigung.
Mittwochmorgen geht’s endlich wieder los, direkt mit dem 4-tägigen Summit-Push. Auf die 2 Akklimatisations-Rotationen mussten wir verzichten, da wir ja 2 Wochen im Base Camp festgehangen sind wegen diesem Permit Drama...
1. Tag:
11.30h starteten wir gut genährt vom Morgenessen und in guter Laune zum Lager 1 (5'550 m). Mit den Wanderschuhen zum ABC-Camp (Materialdepot) auf 5'000 m, dort wird umgerüstet auf Tourenski und auf geht’s zum Lager 1.
Alles Material, das schon eine Woche im Lager 1 gelagert wurde, fanden wir unbeschädigt wieder vor. Hat es doch im Vorfeld zwei Zelte von einer anderen Organisation mitsamt Inhalt vom Wind weggefegt.
Tag 2:
Wie am Vortag: bei schönem Wetter und einer einigermassen ruhigen Nacht starteten wir um 11.30 h zum Lager 2 (6'200). Mit kleinen Schritten kamen wir um 16.00 h an.
Erholung im Zelt, Schnee holen und mit Abkochen anfangen, damit es genügend Wasser hat. Mit dem erhaltenen Wasser wurde Fertignudelsuppe gekocht.
Es war immer etwas laut um unser Zelt, da sich noch eine grosse chinesische Gruppe im gleichen Zeitraum in unserem Lager befand – alle mit 8000er-Anzügen und Schneeschuhen, immer ein grosses Gelaber. Nach dem üblichen Abendprozedere kuschelten wir uns gemütlich in den warmen Schlafsack.
Tag 3:
Um 11.00 h starteten wir zum Lager 3 (6'900 m) bei ziemlich starkem Wind.
Ziemlich müde angekommen, machten wir alles bereit für den morgigen Gipfeltag.
Die Nacht auf dieser Höhe war alles andere als Erholung. Kälte, Enge im Zelt – am besten, man hat schon fast alles an im Schlafsack – und auch der Hunger ist da an einem kleinen Ort.
Tag 4: Gipfeltag:
Um 05.00 h früh starteten wir, der grossen Kälte entsprechend angezogen.
Wettermässig genau der richtige Tag – Wetter gut und vor allem wenig Wind.
Am Anfang war noch die ganze Gruppe zusammen, dann gab es kleinere Gruppen. Ich und mein noch etwas älterer Kollege Gabriel machten den Schluss – irgendwann war dann auch ich allein unterwegs.
Ich stand um 13.00 h auf dem Gipfel doch musste alle Register ziehen, dass ich das schaffte. Die Ersten waren etwas früher oben, einigen anderen genügten auch fast 7'500 m. Total kaputt sind wir alle um 20.00 h wieder sehr gut und happy im Base Camp angekommen.
Ein grosses Abenteuer geht zu Ende! Alle gesund – ich habe aber einen ganz kleinen Frostschaden am Daumen. Jetzt geht’s zurück nach Kashgar, Erholung und Körperpflege ist angesagt.
Danke an das ganze Team! Es war einfach eine super Gruppe.
Ein herzlicher Dank vor allem unserem Bergführer Franz –
Er ist nicht nur ein sehr guter Bergführer, er zeichnet sich auch als hervorragender Krisenmanager betreffend Permit aus.