Expedition Muztagh Ata Teil 3 & 4

Bericht von Teil 3 Nadine, Teil 4 Alain, 04.07.2025

Teil 3: Aufstieg zur 1. Rotation

Nach unserem Entspannungs-, Wasch- und Duschtag geht’s am Montag auf zu unserer 1. Rotation, mit Übernachten im Camp 1. Am darauffolgenden Tag zu Camp 2 (ca. 6200m ü. M.) = «Toutchpoint», und wieder hinunter zum Base Camp. Leider zwangen Knieprobleme Martin zum Abbrechen der Tour, so dass wir zu 7 mit vollbepacktem Rucksack, diesmal inklusive Kocher, den Aufstieg in Angriff nehmen.

Bevor wir im ABC-Lager auf die Skier wechseln, lassen wir die von Martin in perfektem Timing mit Hilfe der Drohne der chinesischen Agentur ins Base Camp befördern: Welch technischer Fortschritt. Mit den Skiern geht’s weiter und die Temperatur lässt uns alle schön schwitzen. Im Camp 1 angekommen, richten wir uns in den Zelten ein und während mind. 2 Stunden sind wir mit Wasserschmelzen für unsere Nudelsuppe und das Trinken beschäftigt.

Die Abend- und Landschaftsstimmung ist fantastisch, mit Sonne bis um 22:00 Uhr. Nach einer etwas unruhigen Nacht starten wir morgens gegen 10:20 mit den ersten Sonnenstrahlen und schlängeln uns durch die majestätischen Gletscherspalten und Gletscherabbrüche. Nach zirka 4 Stunden erreichen wir müde, aber glücklich das Camp 2. Wir machen eine kurze Verschnaufpause bevor wir hinunter zum Camp 1 fahren und das liegengelassene Material in unseren Zelten für die nächste Übernachtung in einem Zelt lagern. Die Abfahrt bis ins Camp 1 ist toll, danach bis zum ABC-Lager eher sulzig mit Gefahr den Kopf in den Schnee zu stecken. Gegen 19:00 kommen wir heil ins Base Camp, gönnen uns ein frisches Bier und freuen uns auf den morgigen Ruhetag.

Teil 4: „Grounding“

Endlich ein wohlverdienter Ruhetag. Wir nutzen die Gelegenheit, um unsere Sachen zu waschen und zu duschen. Nach einem langen Mittagsschlaf sind wir zum Abendessen eingeladen, wo uns in gemütlicher Atmosphäre ausgezeichnete Gerichte serviert werden.

Am Donnerstagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, erreicht uns eine schlechte Nachricht: Wir müssen im Basislager bleiben, anstatt wie geplant zum Camp 1 aufzusteigen. Franz, unser Guide, verbringt den Nachmittag mit Gesprächen mit unserem Ansprechpartner der chinesischen Agentur. Die Nacht ist stürmisch und anstrengend, da die Informationen widersprüchlich und unklar sind.

Am Freitagmorgen taucht ein strahlender Sonnenschein das Basislager in warmes Licht. Doch wir dürfen das Lager weiterhin nicht verlassen.

Um 15 Uhr werden wir aufgefordert, ins Dorf Subashi auf 3'650 m abzusteigen. Nach ein paar Bieren ist die Stimmung wieder deutlich besser. Die Lastwagen, die in Richtung Pakistan unterwegs sind, begleiten akustisch unsere Nacht. Gegen 17 Uhr am Freitag dürfen wir endlich ins Basislager zurückkehren, wo man uns bereits mit einer Karaffe Rotwein erwartet. Die kleine Gruppe entscheidet sich, am Samstagmorgen den wunderschönen Karakol-See am Fuss des Muztagh Ata zu besuchen. Die Farben des Sees sind magisch, und die Stimmung ist entspannt – dank der starken Freundschaften, die sich unter den Teilnehmenden gebildet haben.

Am Sonntagmorgen unternehmen wir einen kleinen Spaziergang am Fuss des Gletschers, bevor wir uns vom Wind in einen langen Mittagsschlaf wiegen lassen.