Während ich diese Zeilen schreibe sitze ich im gemütlichen Esszelt am Fusse des Maparaju in der Quebrada Cayesh. Vor wenigen Stunden sind wir vom 5326 Meter hohen Gipfel des Maparaju zurückgekehrt. Früh am Morgen starteten wir bei dichtem Nebel, ungewiss ob wir den Weg zum Gipfel finden würden. Nur Dank der kundigen Führung durch unseren lokalen Guide Wilder, erreichten wir wenige Stunden später den Gletscher und durchstiessen erleichtert die Nebeldecke. Dank perfektem Firnschnee war der weitere Anstieg über die weiten Flanken des "schmutzigen Berges", so die Übersetzung aus dem Quechua, ein Hochgenuss. Inzwischen hatte die Sonne dem Nebel den Garaus gemacht und die Sicht vom Gipfel auf die umliegenden Berge war umwerfend.
Der Cayesh, San Juan, Huantsan & Co zeigten sich mit ihren vielfältigsten, bizarren und wunderschönen Formen im schönsten Weiss. Es war mild und windstill. So konnten wir uns Zeit nehmen, die Seele baumeln lassen und uns an der grandiosen Aussicht kaum satt sehen.
Der Abstieg gestaltete sich kurzweilig. Bei guter Sicht sahen wir nun, durch welch abenteuerliches Gelände wir hochgestiegen waren und der eine oder andere Aha-Moment stellte sich ein. Müde aber glücklich erreichten wir am frühen Nachmittag unser Lager wieder.
Nach einer weiteren Nacht im Camp werden wir morgen den Marsch zurück nach Pitec unter die Füsse nehmen und mit dem Van nach Huaraz fahren.
Wir freuen uns auf eine Nacht und eine heisse Dusche im feinen Hotel Suiza Peruana.
Der zweite Streich folgt sogleich.