Abruzzen Comprehensive 2019

Beim Abendessen wurden Pläne für nächstes Jahr diskutiert.

Bericht von Andreas Neuschmid, 25.02.2019

Die wunden Füsse von Christina waren seit der Tuxer Durchquerung kaum verheilt, schon ging es wieder auf Tour, die „Gruppe Marzio“ verschlug es diesmal in die Abruzzen. Über die Autostrada ging es hinunter nach Caramanico Terme, wo wir uns zum Abendessen im Hotel Ede trafen.

Von San Nicolao starteten wir hinauf auf den Monte Rapina, dort hatten die Enthusiasten noch nicht genug, vom flachen Plateau des Monte Pescofalcone schauten wir hinunter auf das Meer der Adria. Oben war es noch recht ruppig, je weiter wir vom Rapina hinunterkamen, desto sulziger und damit genussvoller wurde die Abfahrt. Mauricio belohnte uns nach der Tour mit einem Plättli. Am Abend feierten wir den Geburtstag von Christina mit Torte!

Eine gediegene Spitzkehrentechnik erforderte der Anstieg auf den Monte Amaro. Die Einfahrt in die Rinne vom Gipfel kostete zwar am Beginn etwas Überwindung, aber die nächsten 1200 Höhenmeter hatte der Schnee genau jene Konsistenz, die den Freaks beim Schmieren über butterweichen Firn Jubelrufe entlockte.

Marzio entführte uns danach in die Hazienda Agricola Guardiani Fachione in Rocco Da Casauria, wo uns Stefania mit Leidenschaft die Geschichte des Hauses erzählte und die hervorragenden Weine und Olivenöle präsentierte.

Die „Gruppe Marzio“ wurde einmal mehr ihrem Anspruch gerecht, nur in Gegenden Skitouren zu machen, wo es auch gescheite Weine hat. Es wurde noch besser: Die absolut gleichmässige und hindernislose 1000m-Südflanke anderntags von der Cima di Fondo di Majella war der skifahrerische Höhepunkt einer Woche der Superlative. Nach der Tour spazierten wir durch das im Winter völlig verlassene Rocca Caramanica mit Blick auf die Rava della Giumenta Bianca und waren stolz auf unseren Mut und die Linie vom Vortag.

Am Donnerstag verabschiedeten wir uns von den Bergen der Majella Gruppe und wechselten hinüber zum Gran Sasso. Vom Campo Imperatore stiegen wir durch das Vallone di Vradda hinauf zur Spitze des Monte Camicia und wählten die ideal geneigten Südhänge hinunter zum Campo Imperatore, den wir im Rennmodus zm Parkplatz hinausschossen.

Wir übernachteten in einem renovierten Bauernhaus in einem der schönsten Orte Italiens, in Santo Stefano di Sissione. Der letzte Tag war dann mehr abfahrtsorientiert: Von der Bergstation der Funivia war es nur eine knappe Stunde zum Rifugio della Abruzzi, wo wir noch einmal zwei sensationelle Rinnen genossen, bevor ein Wetterumschwung am Gran Sasso unserem Treiben ein Ende setzte. Barbara und Resu zogen es an diesem Tag vor, nach Rocco Calascio zu spazieren und die restaurierte Burg und die Kirche Madonna della Pieta zu besichtigen. Der Wirt des Palazzo führte uns noch durch Santo Stefano di Sissione.

Beim Abendessen wurden Pläne für nächstes Jahr diskutiert, der Bergführer schwafelte etwas von einem abgelegenen Tal im Piemont. Der Vorschlag klang verlockend. Schliesslich soll es dort ja ganz exquisite Weine geben!