Valli Maira & Stura

Die Wedelspuren im Gipfelhang konnten sich sehen lassen.

Bericht von Andreas Neuschmid, 12.02.2018

Die Abfahrt vom Tete de Fer (2.885 m) im Val Ubayette war der nicht mehr zu überbietende Höhepunkt der Skitourenwoche Val Maira und Stura 2018 von K&P. Die Wedelspuren unserer Gruppe im Gipfelhang konnten sich jedenfalls sehen lassen. Die Woche hatte mit Schneefall am ersten Tag im Val Maira begonnen. Wir montierten die Schneeketten und fuhren hinauf ins Vallone di Unerzio und vor der Kirche von Chialvetto zogen wir die Felle auf. Beim im Winter verlassenen Pratorotondo überquerten wir den Torrente Unerzio und zogen eine Spur den steilen La Bandia Longa hinauf. Die letzten Meter zum Bric Boscasso (2.589 m) stapften wir zu Fuss, der Wind der letzten Wochen hatte die Grate aper gefegt. Im lichten Lärchewald fanden wir aber phantastischen Powder. Schneefall auch am zweiten Tag: Im Valle del Preit hat es eine ideale Tour bei solchen Bedingungen, den Monte Giobert (2.439 m). Wir spurten an den verlassenen Weilern Colombero und Convento vorbei die lawinensicheren aber auch ungemein abwechslungreichen Hänge hinauf zum Gipfel und stiessen im Locanda degli Elfi an auf die geniale Abfahrt. Es wurde noch besser: Am Col de Sautron (2.719 m) kam am Mittwoch die Sonne heraus, inzwischen hatte es 40 cm Neuschnee. Die Abfahrt hinunter durch das Vallonasso di Sautron Meridionale, vorbei an den Lapide Emigranti, wo ein Kreuz an die traurigen Tage der Emigration aus dem Valle Maira erinnert, ist der Klassiker im Tal und bei diesen Bedingungen ein Fest! Nach der Tour wechselten wir zu Raffaele nach Sambuco in Val Stura. Eine gemütliche Tour zum Col di Stau (2.498 m) artete etwas aus, als sich ein Ski des Bergführers ins Vallone di Pontebernardo – das war das falsche Tal – verabschiedete, was zu Verzögerungen führte, die nach der Tour in der Sauna verhandelt wurden. Wir hatten noch nicht genug: Auch am letzten Tag kurvten wir noch einmal die Kehren hinauf zum Colle Madeleine und stiegen auf den Monte Ventasuso del Enclause. Am windigen Gipfel schien die Sonne, der Gipfelschnaps machte die Runde und noch einmal fanden wir unverspurtes Gelände, dazu noch gehörig steil.

Grüsse aus Sambuco,

Andreas Neuschmid, Bergführer im Val Maira und Stura 2018