Schon beim Landeanflug in Calgary konnte man sehen, dass der letzte Schneefall in den Rocky Mountains schon einige Zeit her war. Das schlechte Wetter mit eisigen Temperaturen und heftigem Schneefall in den ersten beiden Tagen in den Kananaskis kam uns daher sehr gelegen. Von Kananaski Village fuhren wir in unserem komfortablen Dodge 4WD den Smith-Dorien Trail hinauf und genossen im White Out zwei Runs am Black Prince. Auch am zweiten Tag begrüsste uns Frau Holle am Mount Chester mit heftigem Schneetreiben. Lake Louise war unsere nächste Station. Bei perfekten Verhältnissen legten wir eine supersteile Spur vom See hinauf zum Surprise Pass und freuten uns über jeden einzelnen Turn auf dem perfekten 600 m-Hang hinunter zum Lake Louise. Das formidable Dinner im Hotel Post rundete einen unvergesslichen Skitourentag angenehm ab. Tags darauf zeigte das Thermometer am Bow Lake am Icefields Parkway minus 37 Grad Celsius an. Am Weg zum Mt.Gordon wurde uns ganz einfach zu kalt, wir disponierten um und in der Sonne am West Nile wurden wir mit First Lines belohnt: Zwei Tage Schneefall in den Rockies und dann tiefste Temperaturen und Sonnenschein und unverspurtes Gelände, ein Fest! Dass es bösen Bruchharsch auch in Kanada hat, erlebten wir am Mt.Field. Danach checkten wir in der idyllisch gelegenen Emerald Lodge ein. War die Südabfahrt am Emerald Peak schon stark verspurt, so erlebten wir auf der Nordseite am zweiten Tag im Yoho National Park einen jener Powder-Tage, an dem der Rest deiner Skitouren-Kariere gemessen wird. Vom Rogers Pass aus zogen wir noch zum Little Sifton hinauf, bevor wir hinunter nach Revelstoke fuhren, dem westlichsten Punkt unserer Reise, bevor es am nächsten Tag zurückging nach Calgary.
Vielen Dank an unsere beiden Seven Summiter Andrea und Stefan für die Tage im Pulverschnee von Alberta und British Columbia.
Andreas Neuschmid
Bergführer