Die andere Art Buenos Aires kennen zu lernen, mit mir, dem „medio Argentino“. Wenn ich pensioniert bin, sollte ich dann eine Aufenthaltsbewilligung in Argentinien bekommen, im Moment bin ich nur geduldet ;-)
Die meisten Besuche in Buenos Aires beginnen mit der einstündigen Reise in die Metropolitana (Zentrum), anschliessend fahren 80% der Touristen nach San Telmo, La Boca und zum Grab von Evita Peron ... und am Abend folgt die Tango-Show, die trotz allem kein Gringo verpassen sollte.
Mit Kari fährt man 90 Minuten aufs Land und besucht das wahre Leben der Argentinier, z.B. die Estancia Ombu. Benannt ist sie nach dem Baum des Ombu. In der einheimischen Sprache bedeutet dies soviel wie: "Schatten spendender Baum".
Wir geniessen das erste Mal ein Asado, mehrere werden noch folgen, sowie eine kleine Darbietung wie man mit Pferden auch umgehen kann. Viele Argentinier beherrschen diese Art von Pferdedressur, sie ist eindrücklich.
Dann Ausritt mit einem Pferd, oder wem das nicht so behagt, einfach gemütlich mit eine Kutsche die riesige Grösse der Estancia zu erkunden, gehören dazu. Ebenso die Erklärung, was auf einer Estancia den lieben langen Tag so alles gemacht werden muss. Die Pferde haben in Argentinien einen sehr hohen Stellenwert. Wenn die Pferde pensionert werden, erhalten sie ihr Gnadenbrot und dürfen frei auf dem Land der Estancia rumlaufen bis zu ihrem Tod.
Der Abend verbringen wir gemütlich auf der Estancia.
Am kommenden Tag, kommt die Aussage von Sandra, hat man bereits das Gefühl, man sei schon lange in Argentinien und man fühlt sich wohl.
Am gleichen Tag geht es nach San Telmo, wo wir unser schönes Hotel beziehen. Eine kleine Rundwanderung darf nicht fehlen. Am Abend folgt der obligate Besuch einer Tango-Show. Obwohl ich sie schon dutzende Male gesehen habe, ist diese Tanzdarbietung immer wieder ein Genuss.
Spät kommen wir ins Bett und wer etwas Mühe mit der Zeitumstellung hat, wird mindestens im Bus der uns in Hotel bringt ein Nickerchen nehmen.
Der vierte Tag führt uns in die "La Linda" wie Salta auch genannt wird. Salta ist der Ausgangspunkt in die Puna (Hochebene). Wir besuchen das Museum mit den drei Mumien, die vom Gipfel des Llullaillallaco heruntergebracht wurden. Sie wurden während der Inka-Periode auf dem Gipfel lebendig begraben.
Am Abend einmal mehr, der wirklich nette Besuch bei Pancho, unserem lokalen Guide. Es gehört schon fast zum Standard und wir haben es sehr genossen, einfach bei einem Einheimischen ein Asado zu geniessen. Fleisch gibt es immer in rauhen Mengen und die Gastfreundschaft von Pancho ist einfach genial.
Am darauffolgenden Tag geht die Fahrt durch das Conchas-Tal nach Cafayate. Am Abend werden wir noch einmal zurück kehren. Dann ist das Licht umwerfend und man ist alleine. Wir fahren nach Cafayate weiter und besuchen ein einmaliges Weingut am Fuss der Hügelketten, die das Tal von Cafayate begrenzen. Den Abend bis zum Nachtessen verbringen wir bei einer zweistündigen Wanderung in das Conchastal. Wer schon einmal hier war weiss, von was ich schreibe. Rote Felsen und dem Fluss entlang grüne Büsche.
Ich denke der Einstieg zu unserer Reise ist gelungen und weitere Überraschungen folgen.
Colome und Donald Hess sollten in einem Wort stehen. Es ist ist unglaublich was der Berner Donald Hess hier aufgebaut hat, einfach verrückt, wunderschön aber auch eine schön verrückte Idee!
Zuerst ging es von Cafayate nach San Carlos, hier werden die berühmten Bodenplatten hergestellt, die in vielen Hotels und Häusern verwendet werden. Nicht mehr lang und alle Aconcagua-Besteiger die ein Asado bei Kari geniessen dürfen, werden die Bodenplatten und das Jacuzzi in Mendoza geniessen.
San Carlos ist ein kleines Nest und dort besuchten wir die Hersteller der Bodenplatten. Super einfach wie sie hergestellt werden und am Schluss werden sie in einem Backofen gebrannt.
Weiter durch die "Gebrada de las Flechas", ein weiteres kleines Wunder der Natur. Weiter durch Molinas und nach 10 km gelangen wir zur Estancia Colomo. Ein Ort der immer wieder eine Reise wert ist, ich denke ich bin nun dass fünfte Mal hier und geniesse es wie das erste Mal.
Verkauft hat Donald Hess dieses Stück Land von 40 km2 an Raul Davanos, er ist ist aber immer noch Besitzer von 1227 Hektaren, wovon viel Wüste ist, aber auch ein kleines Tal mit vielen Weinpflanzen die er sein eigen nennt. Von diesem kleinen Tal aus haben wir eine wunderschöne Wanderung unternommen, die uns die Aussicht auf das kleine Tal der Familie Davanos und das Valle Calchaques, in dem auch das Weingut Colome liegt, bietet.
In Colome könnte man einfach 1 Woche Ferien machen und das Leben geniessen!
Heute Fahrt von Colome nach Cachi. Dies ist vermutlich einer der bekanntesten Ort im Nordwesten Argentiniens. Auch die Orte wie Salta, Cafayate und Cachi kennen viele Reisende, was aber nun kommt ist ein weisser Fleck auf der Karte!
Noch ein weiterer weisser Fleck auf der Karte ist das Tal das wir heute durchwandert haben. Ich war nun schon an die zejn Mal in dieser Gegend, doch dieses Tal kann man nicht überbieten, man muss es gesehen haben. Denn auf Fotos festhalten kann man es fast nicht. Es ist mir einfach ein Rätsel, warum dieses Tal so wenige kennen. Ein Grund könnte die vier-stündige Wanderung sein, die man unternehmen muss um dieses Tal zu erkunden.
Ich will gar nicht sagen wo es ist und wie es heisst, man muss ja nicht alles kundtun! Kleine Geheimnisse braucht der Mensch.
Herzlichst Kari