Mt. Everest: Der Wind, der Wind das himmlische Kind ...

Wir haben die Zeiteinteilung gut geplant.

Bericht von Kari Kobler, 12.05.2019

... ist bei uns seit längerem am Werk. Somit wird das himmlische Kind einmal mehr an den Zelten rütteln und sie in Mitleidenschaft ziehen.

Ich schaue nun ein wenig zurück: Ich denke einmal mehr haben wir die Zeiteinteilung gut geplant. Zuerst ging es hoch zum Northcol und wieder runter ins ABC (Advanced Basecamp) um am folgenden Tag ins Basislager abzusteigen und auszuruhen. Lange Zeit im Basislager oder ABC zu verbringen ist immer ein wenig nervenaufreibend. Darum ist eine ädequate Planung ein wichtiger Faktor, hier kommt auch die 19-jährige Erfahrung zum Tragen.

Am 9. Mai Aufstieg über das Intermediate Camp ins ABC und am 11.5. Ruhetag und je nach Wind am 12.5. gegen Mittag wird der Aufstieg zum Nordcol unter die Füsse genommen, wo das ganze Team eine Nacht verbringt.

Am 13.5. nach dem Abstieg ins Basislager heisst es ausruhen und den Gipfel-Aufstieg abwarten.

Zwischen dem 13. und 16. Mai soll ein gutes Wetterfenster kommen. Dieses werden auf der Südseite viele Bergsteiger für einen Gipfeltag ausnützen. Doch wird es ein kaltes Wetterfenster, denn der Windchilleffekt ist bei diesem Aufstieg nicht zu unterschätzen. Das wird mit Sicherheit wieder ein paar Erfrierungen abgeben.

Auf der Nordseite sind zur Zeit die Fixseile nur bis zum Northcol angebracht. Doch wird das Fixseil-Team das Wetterfenster vom 13. bis 16. Mai ausnützen und die Fixseile bis 8300 m anbringen. Ich werde mit Sumdok, dem Chef des Fixseil-Teams, besprechen wie dies von statten geht. Wir kennen uns seit vielen Jahren und ich habe seinen Aufstieg begleitet. Heute benützt er Acocangua Vision, für die chinesischen Bergsteiger um den Aconcagua zu besteigen.

Zu guter Letzt: langsam kommt so ein alljährliches Kribbeln bei mir auf, denn es kann nicht mehr lange dauern und der Gipfel rückt näher ...

Euer Kari


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