Mit gemischten Wettergefühlen ins Münstertal ...

Das Résumé der Tourentage: „Gar nöd so schlecht“ ;-)

Bericht von Uli Meyer, 31.01.2022

Mit gemischten Wettergefühlen trafen wir uns am Donnerstag oberhalb von Zernez zu unserer ersten gemeinsamen Skitour. Auch wenn das Münstertal das eigentliche Ziel der Tourenwoche war und noch einige Kilometer entfernt lag, nutzten wir den Tag der Anreise und die Tourenmöglichkeiten am „Wegesrand“ gleich mal für eine erste Tour.

Der Piz Laschadurella hiess uns freundlich willkommen - Rinnen und Mulden waren mit unverspurtem Pulver gefüllt, der Gipfel sonnig und angenehm. Schon mal ein guter Start in ein vorhergesagtes stürmisches, verlängertes Wochenende.

Die Rötelspitze mit gut 3000m im Nationalpark Stilfserjoch - und gleich oberhalb des Stilfserjochs gelegen, war unser nächstes Ziel. Im Engadin und am Hauptkamm nördlich von uns stand die klassische Föhnwalze, doch wir liefen immer Richtung Süden der Sonne und dem blauen Himmel entgegen. Rinnen und Mulden waren wieder gut mit Powder gefüllt und kein Mensch weit und breit zu sehen. Die Stimmung stieg mit jedem Höhenmeter - hatten wir doch schon 50% unserer Touren „im Sack“.

Wieder allein standen wir am dritten Tourentag auf dem Piz Starlex, hoch über Tamangur (dem ältesten Arvenwald Europas). Dolomitenfeeling kam auf, als wir zu Fuß durch die steile Gipfelrinne die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel hinauf spurten. Wieder ein Tag in der Sonne und ohne den „gefürchteten“ und angesagten Wind. Ein „Gar nöd so schlecht“ kam dem Ueli über die Lippen - vermutlich das euphorischste was einem Toggenburger so über die Lippen kommen kann ... ;-)

Über die gesperrte Umbrailpaßstraße starteten wir zu unserer Abschlußtour auf den Piz Umbrail - oben am Gipfelgrat sahen wir schon von weitem die Eiskristalle tanzen. Da die Sonne schien und wir wolkenlosen blauen Himmel über uns hatten, sagten wir uns „Schauen wir mal wie weit wir kommen“- und wir kamen weit. Nach einem steilen aber windgeschützten Schlussanstieg zum Gipfel war 50 unterhalb des Gipfels aber plötzlich dann doch Schluss. Der Wind schien mit all seiner Kraft über den Gipfelgrat zu blasen und an ein weitergehen war nicht zu denken. 20 Meter unterhalb des Grates war es aber fast frühlingshaft warm in der Sonne. Wir hatten „unseren“ Gipfel für heute erreicht - dankbar für die bereits gemachten Touren wollten wir den Bogen nicht überspannen. In den sehr steilen Nordhängen des Piz Umbrails fanden wir noch den erhofften Pulver, und waren in kürzester Zeit wieder zurück am Auto auf der Passtrasse und beim obligatorischen Kaffee und Kuchen in Mustair.

Besten Dank an Caroline und Ueli für Vertrauen, Motivation und gesellige Tage auf Ski und im schönen Hotel Helvetia in Mustair.