Lawinenkurs in Nepal

Swiss Sherpa Foundation

Bericht von Mischu Wirth, 28.02.2019

Ausbildung von Climbing Sherpas, High Altitude Workers und Trekking Guides zum Thema Basiswissen Schnee, Lawinen und Prävention in der Praxis und Theorie.

Bereits zum dritten Mal habe ich nun für die Swiss Sherpa Foundation in Nepal Kurse geleitet.

Die Kurse wurden wie in den letzten zwei Jahren aufgebaut und weitergeführt. Es gab ein eintägiges Modul Theorie in Kathmandu. Dieser Kurs hatte zum Ziel, ein Basiswissen zum Thema Schnee, Lawinen und Prävention zu erarbeiten.

Die Methodik und Didaktik des Theoriekurses haben sich dabei sehr bewährt.

Inhalte wurden mit Modellen, Filmen, Animationen und Präsentationen auf einfache, abwechslungsreiche und gut verständliche Art vermittelt. Dieses Jahr stand mir als Nepali Bergführer und ausgezeichneter Übersetzer Tshering Bhote zur Seite. Als Kurslokal ist die Sherpa Lhamu Foundation bestens geeignet, auch weil die ganze Infrastruktur und Verpflegung gerade vor Ort sind.

Danach folgte ein zweitägiges Modul Praxis im Schnee im Manang Gebiet, in der Nähe des Dorfes Koto. Dieses Jahr waren die Schneeverhältnisse ausgezeichnet und wir konnten unsere praktischen Arbeiten unter anderem auf einem alten Lawinenkegel bei besten Bedingungen ausführen. Der Aufbau der Praxis hat sich ebenfalls bewährt. Die Themen LVS, RECCO Suchsystem, Sondieren, Schaufeln, Aufbau der Schneedecke und Einschätzung der Hangneigung wurden auf verschiedenen Posten intensiv praktiziert und geübt. Als Abschluss wurde jeweils eine Rettungsübung im Team absolviert.

Dieses Jahr haben sich 60 Teilnehmer angemeldet. Somit haben wir drei Module Theorie und drei Module Praxis mit jeweils 20 Teilnehmern durchgeführt. Mit zwei Instruktoren haben sich bei den praktischen Arbeiten jeweils kleinere Arbeitsgruppen ergeben. Dies führte eindeutig zu einer intensiveren und qualitativ besseren Arbeit/ Ausbildung. Die Teilnehmer konnten mehr profitieren.

Am Ende der beiden Kursmodule wurde den Teilnehmern, die beide Module (Praxis und Theorie) besucht haben, ein Zertifikat ausgehändigt, auf welchem bestätigt wird, dass sie die Module besucht haben und was die Inhalte der Module war.

Ebenfalls wurde den Teilnehmern eine «Avalanche Safety Check List» mit sechs wichtigen Punkten, welche sie draussen im Gelände praktisch anwenden können, in Form eines Kärtchens ausgehändigt.

Für mich als Bergführer und Ausbildner waren die Kurse etwas vom Interessantesten an Ausbildung, was ich bis anhin leiten durfte. In den drei Jahren hat sich eine klare Struktur herausgebildet, wie die Kurse mit den beiden Modulen am Besten durchgeführt werden können. Die Zusammenarbeit mit den einheimischen Instruktoren war sehr angenehm und fruchtbar. Wir haben gegenseitig viel gelernt und ausgetauscht.

In diesem Sinne danke ich allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Kurses beigetragen haben. Namentlich sei hier die Firma RECCO, die Sherpa Lhamu Foundation, die Firma Himalaya Vision und nicht zuletzt die Swiss Sherpa Foundation erwähnt, die mit der Finanzierung der Kurse dazu beigetragen hat, dass die Bergbevölkerungen Nepals in eine Zukunft mit gesunder Selbstständigkeit blicken können.

Mischu Wirth

Kathmandu, 28.2.2019