Expedition Manaslu 3.&4. Bericht

Direkte Erzählung von Teilnehmer Philippe Givel

Bericht von Philippe Givel, 04.09.2023

Weiter geht es mit der Reise dem Gipfel des Manaslu entgegen:

Teil 3:

«Ruhetage in Samaguan nach 6 Tagen Treks und Eingewöhnung.

Vorgestern aus Samdo angekommen, haben wir ins in einer kleinen Lodge einquartiert, wo wir sehr gut gegessen haben. Da gibt es die beste Pizza und vegetarische Spaghetti im ganzen Trekking. Man sollte wissen, dass die Restaurantkarten seit 6 Jahren streng identisch ist und wir Ranglisten haben für die besten Mono (Dampf oder Frittierte Dumpling), die beste schweizer Rösti oder die besten Frühlingsrollen. Es sind coole Momente. Als Getränk gibt es fast immer heißen "Ginger Lemon", den wir in 1,5L Thermoskannen trinken.»

«Am ersten Nachmittag hatten wir das Glück, an der Eröffnungszeremonie eines neuen Klosters in Samaguan teilzunehmen. Tanzen im Kreis und einheimische Lieder unter den Augen der alten Mönche. Alles in typischen Kostümen und sehr festlicher Atmosphäre.

Gestern hätten wir wieder gehen können, aber wir haben einen Nachmittagsausflug in Pung Gyen Gompa gemacht. Es handelt sich um einen Meditationstempel auf fast 4100m Höhe am Fuße der riesigen Nordostseite vom Manaslu; er liegt noch 4000m über diesem wunderschönen grünen Plateau. Der Aufstieg war etwas mehr als 2 Stunden, aber es hat sich wirklich gelohnt, diese grünen Landschaften zu entdecken, mit unzähligen Yaks, die sich alle voneinander unterscheiden, und die Atmosphäre dieses Meditationsortes zu genießen.»

«Heute fahren wir zum BC auf 4900m und sollten Anfang Oktober wieder runter. Wir haben sehr breit geplant, um eine effiziente Eingewöhnung und viele Rotationen in die ersten 3 Lager zu machen… Camp 4 auf 7500m wird nur als Ruhestopp dienen, um den Gipfel anzugehen.»

Teil 4:

«Es war ein langer Aufstieg von 1400m von Samaguan, mit einer Nudelsuppen-Pause auf halbem Weg. Der Weg ist sehr gut und nicht zu steil. Wir sind mit den Maultierherden zusammen. Wir überholen auch Träger:innen mit schweren Lasten. Wir staunen über riesige Rasenteppichrollen auf den Rücken mancher Frauen; wir werden dies jedoch schnell verstehen. Sobald wir unsere Zelte betreten, sehen wir, dass deren Bodem mit Kunstrasen gepolstert ist. Ergänzt wird das Camp mit kleinen ovalen 2-Plätzer-Zelten, jeweils mit einem Vor- und einem Schlafzelt, alles mit Fleecewand ausgekleidet. Klar, dass man es schätzt, aber es ist eine andere Zeit und eine höhere Klasse. Das Basecamp ist ein Dorf, das sich über eine grosse Fläche erstreckt. Arbeiter und Sherpas sind dabei, Zelte aufzubauen, Plattformen an den ägyptischen Wänden zu bauen und Wasser über Rohre von den umliegenden Wasserfällen zu holen. Unser Kantinenzelt ist sehr gastfreundlich und liegt gegenüber des großen Küchenzelt. Laut unserem Sherpa Chef haben wir den besten Küchenchef im ganzen BC. Schnell merken wir, dass dies wahr ist, denn seine Küche ist gesund und raffiniert (Mischsalate, gedämpfte Momos, Tacos, Käse-Omeletts und so weiter).»

«Die Nächte sind mehr oder weniger gut auf 4830m aber nicht normal, weil die Höhe für unseren Körper ein grosser Schock ist. Wir haben mindestens 4 Tage Pause im BC geplant, um uns einzugewöhnen, bevor wir uns große Anstrengungen unternehmen. Das Programm ist sehr breit geplant und gut so!»

«Heute mal ein kleiner Aufstieg zum "Crampon Point" auf 5200m, der wie der Name sagt, der Ort ist, an dem wir unsere Steigeisen anziehen werden, nachdem wir einer langen Moräne entlang der Gletscher gefolgt sind. Heute Nachmittag ist Material testen und duschen angesagt.»