Eine abwechslungsreiche Reise zum höchsten aktiven Vulkan der Erde

Erfolg am höchsten Vulkan der Erde auf 6893m!

Bericht von Ricky , 14.02.2023

In Santiago hat uns der deutsch sprechende lokale Reiseleiter Rodrigo herzlich in Empfang genommen. 

Nach dem langen Flug waren wir froh, kurz im Hotel einzuchecken und uns frisch zu machen, bevor wir zum Fischmarkt fuhren, um Mittag zu Essen. Nach dem wunderbaren Essen in einem Restaurant haben wir uns einige Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut und Kleinigkeiten eingekauft. Einige von uns haben dann noch den Sky Constanera, das höchste Gebäude in Südamerika besucht, bevor es schon wieder zum Essen in einem Drehrestaurant ging. 

Nach dem Frühstück stand der Transfer an den Flughafen und der Flug ins ca. 800km entfernte Copiapo an. Vor Ort wurden wir herzlich von unseren Bergführern Hans-Martin und Jean-Marie mit Empanadas empfangen. Dann ging es los in Richtung Atacama-Wüste und unserer ersten Übernachtung im Zelt. Wir haben uns bei einer Oase eines Eremiten niedergelassen und haben den unglaublichen Sternenhimmel in der Atacama genossen. 

Am nächsten Tag stand der Abbau des Camps und der Transfer an die Laguna Santa Rosa an. 

Nach dem Aufbau des Camps an einer ruhigen Stelle haben wir uns an den Flamingos in der Lagune erfreut. Nach einer kurzen Fahrt haben wir eine kurze Akklimatisationswanderung unternommen, bevor wir das Ziel für den nächsten Tag; den Gipfel Siete Hermanos 4800m besprochen haben. Wir konnten direkt von unserem Camp zu Fuss los. Hans hat uns unterwegs noch einige Infos zu einer kleinen archäologischen Stätte auf dem Weg gegeben. Langsam nähern wir uns dem Gipfel und geniessen den Blick auf die Laguna Santa Rosa. Während dem Abstieg hatten wir das Glück, ein Guanaco in der Ferne zu entdecken. Es rannte erst dann weg, also wir ca. 30 Meter entfernt waren. 

Der Tag danach startete wie gewohnt mit einem reichhaltigen Frühstück und dem Abbau des Camps und den Transfer an die Laguna Verde durch den Tres Cruzes Nationalpark. 

Nach dem Aufbau des Camps konnten wir es nicht lassen, erst im See und danach in den Thermalquellen zu baden, denn in den ein paar Tagen wird kein Wasser mehr unsere Körper berühren. 

Am Tag darauf haben wir eine Akklimatisationswanderung an der Laguna Verde unternommen und unser nächstes Ziel den Cerro San Francisco 6018m an der chilenischen/argentinischen Grenze besprochen. Noch im Dunklen fahren wir mit unseren Autos in Richtung Cerro San Francisco soweit es die Strasse zulässt. Nach einer Weile wird es hell und wir entdecken die ersten Büssereisfelder, welche ein ideales Fotomotiv während der Pause sind. Danach geht es einige Höhenmeter runter bevor wir in die längere Steile Flanke einsteigen können, langsam atmen alle schon etwas schneller und tiefer da wir die Höhe spüren. Nach einer kurzen Pause nach dem Steilhang nehmen wir bald den Gipfelhang in Angriff, ich hatte etwas Probleme mit der Gruppe Schritt zu halten, da ich alle 20 Schritte anhalten musste. 

Hans hat mir erklärt, dass ich langsamer gehen kann, damit ich nicht immer wieder pausieren muss, das war ein sehr wertvoller Tipp, ich war zwar langsamer aber kam nur einige Minuten später als die Gruppe am Gipfel an. 

Wir freuten uns sehr, dass wir den Gipfel erreicht haben, da wir zwei in unserer Gruppe hatten, für welche es der erste 6000er war. 

Nach dem Abstieg und der Rückfahrt gönnten wir uns im Camp ein Bier und feierten unseren Gipfelerfolg unter anderem auch noch im Thermalbad, da am nächsten Tag ein Ruhetag geplant war. 

Während dem Mittagessen schlug uns Hans am Nachmittag eine Erkundungstour vis à vis vom Cerro San Francisco vor. Da fanden wir unglaublich schöne Büssereisfelder vor und verweilten bei einer ausgiebigen Fotosession bevor schon bald das Abendessen rief. 

Am Tag darauf haben wir nochmals eine kleine Wanderung unternommen, bevor es dann Tags darauf in Richtung Camp Atacama ging. Das Basecamp am Ojos del Salado liegt schon auf 5300m, was ein ordentlicher Höhensprung ist. Erst auf Asphalt und danach auf einer teilweise ruppigen Naturstrasse fahren wir gemächlich ins Basecamp und installieren unser Camp wie gewohnt für die Nacht. Nach einer etwas unruhigen Nacht auf dieser Höhe machen wir uns nach dem Frühstück auf in Richtung Tejos High Camp auf 5837m. Nach dem Mittagessen in den Containern des Camps machen wir uns an den Abstieg, denn es ruft schon wieder das vorzügliche Abendessen. 

Der nächste Tag steht im Zeichen der Vorbereitung des Materials und der Psyche auf den morgigen Gipfeltag. Da wir alle noch etwas unruhig schlafen auf dieser Höhe und das Tejos Camp nicht sehr einladend ist, schlug uns Hans vor im Atacama Camp zu schlafen und bis Tejos mit den Autos zu fahren, was kein leichtes Unterfangen ist, aber von vielen Gruppen gemacht wird, teilweise sogar von der Laguna Verde aus direkt nach Tejos. 

Alle stimmten zu und waren erleichtert, nicht in den Containern von Tejos zu schlafen. 

Nach einer kurzen Nacht und einer ruppigen Fahrt standen wir nun am Gipfelfuss und machten uns in langsamen Schritten auf, den Ojos zu besteigen. Vor dem Sonnenaufgang wurde es nochmals richtig kalt und ich war sehr froh, dass ich meine 6000er Schuhe und Daunenhandschuhe an resp. dabei hatte. Es brauchte einiges an Durchhaltewillen, um über den steilen Gletscher weiter aufzusteigen um bis an den Kraterrand zu kommen. 

Nach einer kurzen Pause waren alle bereit, den in Sichtweite liegenden Gipfel in Angriff zu nehmen. Der Aufstieg erwies sich weiter als gedacht aber die zwei leichten Kletterstellen waren eine willkommene Abwechslung. 

Nach den Kletterstellen befindet man sich direkt auf dem chilenischen Gipfel. Wir verweilten einige Zeit für Fotos und innehalten, da es windstill war und wir die einzige Gruppe auf dem Gipfel waren.

Als wir sahen, dass eine weitere Gruppe in Richtung Kletterstellen kommt, haben wir uns an den Abstieg gemacht. Nach einem kurzen Gespräch mit der nachfolgenden Gruppe machten wir uns an den langen Abstieg zurück zu unseren Autos im Camp Tejos. Dann wurde gefeiert und erholt, nicht zu lange da wir alle ziemlich müde waren, einer nach dem anderen krochen wir in unsere Zelte. 

An unserem Erholungstag haben wir ausgeschlafen und uns auf die Reise an die Küste vorbereitet. 

Nach unserer letzten Nacht auf 5300m freuten wir uns auf eine Dusche und Entspannung am Meer. Nach einer langen Fahrt kamen wir auf dem Campingplatz im Nationalpark Pan de Azucar an, genossen das Assado sowie den Sonnenuntergang am Meer. 

Am nächsten Morgen wanderten wir gemütlich zum Aussichtspunkt El Mirador. Unterwegs entdeckten wir Guanacos und am Aussichtspunkt einen nicht allzu scheuen kleinen Wüstenfuchs. Nach einem Mittagessen mit Meeresfrüchten gefüllten Empanadas und einem Bier machten wir uns mit einem kleinen Boot auf in Richtung der Insel Pan de Azucar. 

Wir hatten das Glück, Humbolt Pinguine, Seelöwen, Seeotter und Pelikane zu sehen. 

Was für ein Tag! Wir liessen ihn bei einem Essen im Dorf ausklingen und genossen die letzte Nacht im Zelt. Danach ging es weiter in Richtung Bahia Inglesa durch eine wunderbare abwechslungsreiche Landschaft und einen beeindruckenden Canyon. In Caldera haben wir im Restaurant Vecino Otto lokale Hausmannskost bei einer unglaublich netten Gastgeberin geniessen können. 

Am frühen Nachmittag hatten wir dann freie Zeit, um Bahia Inglea unsicher zu machen. Danach kannten wir alle Restaurants und Bars der kurzen Flaniermeile. 

Nach einem Bad im Meer und einer Dusche erfreuten wir uns nochmals an einen Pisco Sour und genossen das Nachtleben, denn schon morgen mussten wir die Heimreise in Angriff nehmen. 

Am Flughafen Copiapo mussten wir uns von unseren lieb gewonnenen Bergführern Hans und Jean-Marie verabschieden, um nach Santiago zu fliegen. 

In Santiago hat sich dann auch unsere Gruppe aufgelöst und ich hatte noch einiges an Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen und ein Steak zu geniessen, bevor es nach Hause ging. 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Hans, Jean-Marie und meiner Gruppe für die unvergesslichen Erlebnisse und die Kameradschaft bedanken. 

Das war eine unvergessliche Reise und Hans und Jean-Marie haben uns wirklich verwöhnt mit ihren Kochkünsten in den Lagern.