Dhaulagiri Expedition 2022

Basislager eingerichtet, Team bereit

Bericht von Billi Bierling, 19.04.2022

Es ist nun knapp über eine Woche her, dass das Kobler & Partner Dhaulagiri 2022 Team zu ihrem neuen Abenteuer aufgebrochen ist. Bisher verlief alles mehr oder weniger reibungslos. Die sechs Bergsteiger aus der Schweiz, Österreich und Deutschland kamen planmäßig in Kathmandu an, mussten sich jedoch zwei Stunden mit der nepalesischen Flughafenbürokratie herumschlagen, bevor sie von unserem hiesigen Trekkingagenten Subash mit Blumenketten in Empfang genommen wurden. Nach einem guten Abendessen im Ying & Yang Restaurant verschwanden alle Teilnehmer in ihren jeweiligen Zimmern im Hotel Manaslu, um am nächsten Morgen um 6 Uhr für die Abfahrt zum Flughafen bereit zu sein.

Und wieder war der Aufenthalt am Flughafen länger als erwartet. Dieses Mal war es nicht die Bürokratie, sondern das Wetter in Pokhara. Nach zwei Stunden in einem völlig überfüllten Terminal – Flüge nach Lukla waren ebenfalls verspätet oder annulliert – durfte das Team endlich boarden, was nicht bedeutete, dass der Flieger abheben würde. Vielleicht wollte man damit auch nur die Anzahl der Passagiere im Terminal reduzieren, denn nach ca. 20 Minuten wurden wir gebeten, das Flugzeug wieder zu verlassen. Aber am Ende hatten wir Glück und konnten nach geschlagenen vier Stunden am Flughafen in Pokhara landen. Von dort ging es dann mit dem Jeep weiter nach Darbang, wo wir eine Nacht verbrachten und einen Teil unseres Teams kennenlernen durften.

Die ersten zwei Trekkingtage verliefen ohne größere Aufregung und wir genossen die Abgeschiedenheit und Schönheit des Dhaulagiritrekkings. „Wir sind noch etwas „old school“ und wandern zum Berg,“ so unser Expeditionsleiter Andreas Neuschmid, womit er gewiss Recht hatte, denn die meisten Expeditionen fliegen heutzutage mit dem Helikopter ins Basislager. Das Trekking zum Basislager ist jedoch im Sinne des gesamten Kobler & Partner Teams!

„Flying visit“

Als wir am dritten Trekkingabend in Dhoban Kharka (2,520m) von unserem Koch Kancha wie jeden Abend mit Suppe und Popcorn verwöhnt wurden, biss Stefan ein wenig zu herzhaft auf ein nicht gepopptes Maiskorn. Erst sagte er nichts, dann guckte er überrascht und meinte nur: „Zahn“. Für Stefan war sofort klar, dass er mit einem angeknacksten Zahn nicht auf den Dhaulagiri 1 steigen wollte, und so wurden die logistischen Fähigkeiten von Andreas, Subash und Billi, die die Zahnärztin organisierte, gefordert. Am nächsten Morgen um 7.30 hörten wir das Knattern des Helikopters, der Stefan im Nu nach Kathmandu brachte, wo er bereits um 10 Uhr im Zahnarztstuhl lag. „Als ich in der Praxis ankam, wusste erst niemand wer ich bin und was ich wollte, aber als ich sagte, dass ich auf Empfehlung von Billi Bierling komme, wurde ich sofort mit einem lauten „AH“ in das Behandlungszimmer gebeten.“

Stefan entschied sich, noch einen Tag in Kathmandu zu bleiben, dort gut zu speisen und zu duschen bevor er 24 Stunden später wieder bei uns im Italian Base Camp auf 3,605m landete.

Base Camp

Am Ostersonntag ging es dann mit unserer Küchencrew und unseren beiden Climbing Sherpas Tashi und Lale weiter ins Dhaulagiri 1 Basislager. Leider war der Anfang der Route keine „gemähte Wiesn“ (O-Ton Andreas), da ein Erdrutsch einen großen Teil des Weges weggespült hatte und das Suchen des Weges erheblich erschwerte. Zum Glück hatte Lale eine große Spitzhacke dabei, mit dem er ein paar Stufen in die steilen, aber noch gefrorenen Sandhänge schlug.

Nach ca. sieben Stunden kamen wir im Basislager an, das unsere Sherpas mit harter Arbeit und viel Liebe perfekt eingerichtet hatten.

Nach einem Rast- und Einrichtungstag im Basislager, fand am Dienstag die traditionelle buddhistische Puja statt. Bei dieser Zeremonie bitten Sherpas und Teilnehmer einer Expedition um die Gunst der Götter und um eine sichere Expedition.

Morgen, am Mittwoch, den 20. April, werden wir um 4 Uhr morgens vom Basislager starten und zum Lager 1 auf 5,850m aufsteigen. Dort wollen wir einen Teil unserer Ausrüstung deponieren und am gleichen Tag wieder zum Basislager absteigen.

Viele Grüße aus dem Basislager vom Kobler & Partner Dhaulagiri 2022 Team