Donnerstag der 4. Juli war der erste Tag, an dem wir alle wieder den Luxus in den Niederungen des Basislagers genießen konnten. Unsere Leserinnen und Leser mögen sich vielleicht fragen, was an so einem Basislager eigentlich luxuriös sein sollte, jedoch wenn man zwei Tage in einem abfallenden Zelt auf 6000 Metern geschlafen und Astronautennahrung zu sich genommen hat, dann ist das Basislager eine wahre Freude! In unserem vorübergehenden Zuhause auf dem Gletscher bekommen wir gebackenes Brot, köstlichen gebratenen Speck, Omeletts mit Chilli und Bircher Müsli zum Frühstück. Gekocht und serviert von unseren wunderbaren Köchen und Küchenjungs, die wirklich alles tun, um uns königlich zu verwöhnen. Trotz der harten Bedingungen auf Eis und Schnee, ohne fließendes Wasser und den Pizza Lieferdienst, den man ja in Nepal schon fast hat, zaubern sie die besten Köstlichkeiten für uns. Am Mittwoch Abend gab es beispielsweise gegrillten Buffalo, den alle - außer Billi, deren veganes Herz blutete - herunterschlangen, trotz Lydia’s Warnung: “Zwei Minuten auf den Lippen, zwei Jahre auf den Rippen.” Naja, hier oben ist das wohl eher unwahrscheinlich, denn die meisten von uns haben schon das ein oder andere Kilo verloren.
Nun sind wir mit der ersten Akklimatisierungsrunde fertig, was bedeutet, dass wir alle im Lager 2 auf 6200m in unseren abfallenden Zelten geschlafen haben. Uns ist allerdings aufgefallen, dass der Broad Peak seinem Namen nicht so richtig gerecht wird - denn er ist alles andere als BREIT! Die Zeltplätze sind sehr klein, das Terrain ist steil und es ist hart, eisig und felsig. Es ist auch schwierig, die Zelte gut zu verankern, was an so einem hohen Berg sehr wichtig ist, da die Zelte leicht von den starken Winden davon geweht werden können.
Aufgrund des limitierten Platzes, teilten wir unsere Gruppe auf, und am Mittwoch, den 3. Juli, konnte die ‘zweite’ Gruppe dem Team, das die Seile fixierte, Richtung Lager 3 auf 6959 Metern folgen. Andreas und Mauricio erreichten das Lager 3 während die anderen auf verschiedenen Höhen zwischen den beiden Lagern umdrehten. Alle waren mit ihren Leistungen glücklich und zufrieden.
Mauricio sagte, dass die Route zwischen Lager 2 und 3 “mit der richtigen Geschwindigkeit leicht, aber steil und lang - sehr lang - ist”. Euan beschrieb die ganze Rotation als “einfach gewaltig”, und Joni sagte nonchalant: “Superanstrengend”. Norbert beschrieb die Strecke im klassischen Stil, in dem der sagte: “Selbst wenn es flach wird, ist es immer noch steil.”
Alle waren zum Abendessen zurück, außer unserem “Oldie” und Idol Stefan und seinem Sherpa Lale, die mit ihrer Rotation einen Tag hinter uns liegen und gerade als wir diesen Blog schrieben, ins Gemeinschaftszelt gekommen sind. “Unterhalb von Lager 1 war die Spur ziemlich ausgetreten, aber ansonsten hat es eigentlich Spaß gemacht,” sagte Stefan mit einem breiten Lächeln der Zufriedenheit. Max, unser russischer Bär, hatte sich auch entschieden, am Mittwoch Abend noch ein wenig mehr dünne Luft zu atmen, war jedoch am Donnerstag rechtzeitig zu unserem deftigen Frühstück wieder im Basislager.
Was das Wetter betrifft hatten wir heute morgen mit hohen Wolken und starken Winden eine kleine Störung. Allerdings wurde es im Laufe des Vormittags wieder besser und die Vorhersage sieht für die nächsten Tage gut aus, was bedeutet, dass wir unsere zweite Akklimatisierungsrunde absolvieren können. Auf dieser Rotation, was hoffentlich die letzte vor unserem Gipfelversuch sein wird, werden wir direkt ins Lager 2 aufsteigen und von dort ins Lager 3, wo wir eine Nacht verbringen werden. Wenn wir es logistisch schaffen, wird ein Teil von uns am Freitag, den 5. Juli, starten.
Sobald wir von der zweiten Rotation wieder im Basislager sind, werden wir mehr Nachrichten vom Godwin-Austin Gletscher schicken.
Liebe Grüße an alle Familien und Freunde von
Lydia, Billi und dem Rest des Teams
english version
Thursday, 4 July, is the first day we are all back together enjoying the luxuries of the lower altitudes of base camp. The reader might query whether base camp is actually luxurious; but after life at 6,000m in a sloping tent with freeze-dried food it is pure bliss! At our glacial home we have pan-baked breads, really good bacon chunks, omelette with just a touch of chilli, and bircher muesli for breakfast. Cooked, served and cleaned up by our wonderful kitchen staff, who are really nice people and work super hard. In spite of a rough icy rocky environment without running water and unlike Nepal, no helicopter deliveries of chicken and vegetables, they serve the best delicacies. Last night, we even had BBQ’d buffalo, which everyone - apart from Billi, whose vegan heart was breaking - ate heartily despite Lydia’s warning: “Two minutes on the lips, two years on the hips.” Well, up here this does not seem likely.
We have completed the first rotation…this means we have now all slept at Camp 2 at 6200m (in our sloping tents!). In spite of Broad Peak being CALLED Broad Peak, it’s not living up to its name; it’s not broad at all! The tent sites are very limited, the terrain slopes steeply and it is hard, icy and rocky. It is challenging to anchor the tents firmly, which is one of the things you have to do on a big mountain due to high winds.
Because of the limited tent space, we split our group loosely into two, and on Wednesday, 3 July, the “second” group was able to follow the rope fixing team towards Camp 3 at 6,950m, with Andreas and Mauricio reaching the camp and others reaching various high points between the two camps.
Mauricio stated that the route between Camp 2 and 3 is “easy at the right pace, but steep and long…very long”. Euan simply described the whole trip as “Bloody awesome!”, and Joni just said nonchalantly: “Super exhausting..” Norbert gave a classic description, saying: “When it is becoming flat - it’s still steep!”
Everybody was back down for dinner except our ‘oldy’ idol Stefan and his personal Sherpa Lale, who are a day behind and walked into our dining tent as we were writing this blog. “Apart from the difficult track below Camp 1, it was fun,” Stefan said, obviously very pleased with his amazing achievement. Max, our Russian ‘ox’, also decided to breathe some more thin air for dinner on Wednesday, but was down just in time for our hearty breakfast the following morning.
Weather-wise we have had a bit of a blip last night and today with some high clouds and winds decreasing this morning, but the forecast shows that we will have favourable conditions for our second acclimatisation rotation. On this rotation, and hopefully our last before the summit push, we hope to climb through to Camp 2 in one push, and then continue to Camp 3 at 6950m for a night. Depending on logistics, some of us may leave on Friday morning, 5 July.
We shall be back with more news from the Godwin-Austin Glacier, once we are back at base from or second rotation.
Love to all family and friends.
Lydia, Billi and the rest of the team