Jetzt sind wir nun schon fast drei Wochen in Pakistan und nachdem wir mit viel Mühe unsere gesamte Ausrüstung ins Basislager gebracht und es uns hier so gemütlich wie möglich gemacht haben, ist in den letzten Tagen am Berg einiges vorangegangen. Am Donnerstag, den 27. Juni, eröffneten Dawa und Karma Sherpa von unserem Team sowie zwei Sherpas und ein Pakistanischer Höhenträger von zwei anderen Expeditionen die Route ins Lager 2 auf ca. 6100 Metern; und es war eine Überraschung, dass sie so hoch kamen.
„Es ist fantastisch, dass die Sherpas von den verschiedenen Expeditionen so gut zusammenarbeiteten und selbst entschieden, dass die Bedingungen am Berg gut genug waren, um fast bis ins Lager 2 vorzustoßen,“ sagt unser Expeditionsleiter Andreas Neuschmid und freut sich sehr über den guten Fortschritt am Berg.
Da das Kobler & Partner Team schon nicht mehr ruhig sitzen konnte, nutzten die meisten von uns das gute Wetterfenster und verließen am Freitag, 28. Juni um 5 Uhr morgens gemeinsam mit den Sherpas und den Pakistanischen Höhenträgern das Basislager und stiegen ins Lager 1 auf 5665m auf. Die Bedingungen am Berg waren ziemlich gut und obwohl der Aufstieg nicht immer ein Kinderspiel, war ist Euan, unser Bauer aus Neuseeland, immer noch der Meinung, er sei hier im Urlaub. “Es gab schon Momente, in denen ich meine Zweifel hatte, jedoch bin ich lieber hier als an irgendeinem Strand. Ich liebe meinen Bergurlaub,“ sagt er glücklich, wenn auch müde. Das Team brauchte zwischen vier und fünf Stunden, um das Lager 1, das auf einem kleinen Sattel situiert ist, zu erreichen - laut unserem Bergführer Dean Staples war das eine Superzeit, und er ließ es sich nicht nehmen, während dem Mittagessen – zu dem die meisten von uns wieder im Basislager waren – lauthals „Gut gemacht Team!“ auszurufen.
Mauricio und Norbert, die sich beide noch von ihren jeweiligen Krankheiten erholen mussten, entschieden erst am Samstag gemeinsam mit Karma Sherpa und Nazir ins Lager 1 aufzusteigen, und sie machten auch noch eine Superzeit. „Ich weiß nicht genau, wie es passiert ist, aber ich ließ mich mitreißen und wir brauchten lediglich 3 ½ Stunden um im Lager 1 anzukommen. Ich hoffe, dass ich mich nicht total verausgabt habe,“ sagt Norbert und streckt seinen müden Kopf aus dem Zelt.
Die anderen Broad Peak Aspiranten nutzten den Samstagmorgen dafür, ihre Zelte aufzuräumen, Wäsche zu waschen, sich durch duschen oder rasieren (unser Liaison Officer Captain Harris hat sich sogar eine neue Bartform geschnitten) wieder salonfähig zu machen oder einfach nur auszuruhen. Denn morgen müssen einige von uns wieder stark und ausgeruht sein, wenn sie wieder ins Lager 1 aufsteigen, um dort oben eine oder zwei Nächte zu verbringen. „Lager 1 ist ziemlich klein und es passen nur sechs Zelte auf die kleine Plattform dort,“ erklärt unser Guide Dean. „Es ist unmöglich, dass wir alle zur gleichen Zeit dort übernachten.“ Das ist jedoch kein Problem, denn einige von uns sind froh, noch einen weiteren Tag ausruhen und den Luxus des Basislagers genießen zu können. „Ich brauche definitiv noch einen weiteren Tag hier,“ sagt Stefan, der mit seinen 73 Jahren extrem stark und für die meisten von uns ein wahres Vorbild ist.
In der Zwischenzeit sind fast alle Expeditionen an den Basislagern vom K2 und Broad Peak angekommen, von denen einige diejenigen, die am Freitag nicht im Lager 1 waren einen Besuch abstatteten. „Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, aber unser Gemeinschaftszelt war voller Bergsteiger, die alle mit Lydia reden wollten,“ sagte Jürgen, der aufgrund eines verdorbenen Magens nicht mit ins Lager 1 aufgestiegen war. Lydia, die erste Frau die 1988 den Mount Everest ohne Zusatzsauerstoff bestiegen hatte, war auch im Basislager geblieben. Sie war vor ca. sechs Wochen mit einer Kundin in Rekordzeit auf dem Mount Everest gestanden und brauchte noch ein wenig Zeit, um sich von dieser Strapaze zu erholen. „Ich denke, es war eine gute Entscheidung unten zu bleiben und es war schön, alte Freund aus der Bergsteigerwelt zu sehen. Jetzt bin ich aber mehr als bereit um bergsteigen zu gehen.“ (Lydia fügt hinzu: „Die meisten Besucher wollten eigentlich Billi besuchen!“).
Es geht also voran, und wir werden die nächsten paar Tage am Berg verbringen, um uns in gut zu akklimatisieren. Manche werden bis ins Lager 1 aufsteigen und dort schlafen, während andere eine oder zwei Nächte im Lager 2 verbringen werden – besonders diejenigen, die den zwölfthöchsten Berg ohne Zusatzsauerstoff besteigen wollen. „Ohne Zusatzsauerstoff ist der Akklimatisierungsprozess ein wenig anders, und ich empfehle mindestens zwei oder gar drei Nächte im Lager 2 zu verbringen und vor dem Gipfelgang einmal bis ins Lager 3 aufzusteigen,“ rät Dean, der bereits neunmal auf dem höchsten Berg der Welt stand, seinen Kunden.
Jetzt wollen wir uns erst einmal verabschieden, jedoch wird es vom Godwin Austin Gletscher bald wieder mehr Nachrichten geben - und zwar wenn wir alle wieder von den luftigen Höhen der Hochlager zurück sind.
Herzliche Grüße an all unsere Freunde und Familie von Lydia und Billi und dem Rest des Teams.
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Broad Peak-Expedition 2019: the action is on.
We have been in Pakistan for nearly three weeks and after the struggle to get all our gear to base camp and set it up nicely to make our lives as comfortable as possible, there has been quite a lot of action on the mountain over the past few days. On Thursday, 27 June, Dawa and Karma Sherpa from our team as well as two Sherpa and one Pakistani high-altitude porter from two other teams opened to route to C2, reaching 6100m; and it was surprise how high they reached.
“I think it’s fantastic that the Sherpas of the different expeditions work so well together and actually decided by themselves that the conditions were good enough to go [almost] all the way to C2,” our expedition leader, Andreas Neuschmid said with great excitement about the good progress on the mountain.
With the route being opened and everyone at the Kobler & Partner team rearing to go, most of the members, Sherpas and high altitude porters set out at 5am on Friday 28th, morning to touch C1, 5665m. The mountain conditions were favourable and even though it was tough going at times, Euan our New Zealand farmer, is still convinced that he is on a holiday.
“There were moments when I had my doubts and but I’d rather be here then lying somewhere on a beach. I am loving my mountain holiday,” he said looking extremely happy, despite being physically slightly fatigued. The members and guides took between four to five hours to get to the small saddle at 5,665m, where C1 is situated. According to our guide Dean Staples, everyone was doing really well. “Great effort!” he excitedly shouted out during lunch!
We easily caught lunch with most of us being back at BC at around 1pm to relax for the rest of the day.
Mauricio and Norbert had decided that they needed another rest day to recover from their various ailments. On Saturday 30th, together with Karma Sherpa and Nazir, they went up to C1 and did it in an even faster time. “I don’t know how it happened but I went with the flow and it took us only 3 ½ hours to reach C1… I hope I haven’t exerted myself,” said Norbert peeking out of his tent after their amazing effort.
The other members of the expedition have spent the Saturday morning doing their housekeeping, washing their laundry, grooming themselves with showers and shaves (our Liaison Officer is sporting a new beard style) or just relaxing.
We do need to be rested and strong for tomorrow when part of our team will go back to C1 to spend the night. “With space for about six tents, C1 is quite small and we cannot all sleep up there at the same time,” Dean explained. However, some members are actually quite happy to relax for another day and enjoy the luxuries of our BC. “I will definitely need another day to recover,” says Stefan who, at 73 years, is extremely strong and is a true idol for most of us.
In the meantime, almost all expeditions have arrived at Broad Peak and K2 base camps with teems of people popping in for a coffee and visiting the ones who stayed down at BC on Friday. “I lost count of how many people were here, but our dining tent was full of climbers wanting to talk to Lydia,” said Jürgen who, due to an upset stomach had decided not to join us on our trip to C1. Lydia Bradey, the first woman to climb Everest without the use of supplemental oxygen in 1988, had also decided to wait for another few days as after a very rapid ascent of Mount Everest with a client this spring season, she needed some more time to recover. “I think I did the right thing to stay down here and it was fun to see old friends from the climbing world, but now I am super ready to go up,” she said.
(Lydia also adds: “Actually, most of the visitors today wanted to visit with Billi!”)
So, the action is on and we will be spending quite some time on the mountain to get properly acclimatised during our first rotation. Some of us will just go as high as C1 to sleep, while others may spend a night at C2, especially those who are attempting to climb the 12th highest peak without the use of supplemental oxygen. “The acclimatisation process without supplemental O2 is slightly different and I would recommend to spend at least two or even three nights at C2 and maybe tag C3 before going for the summit,” Dean, who has summited Mount Everest nine times, advises his clients.
There will soon be more news from the Godwin Austin Glacier when we will all back from the lofty heights of about 6,300m in the next few days.
Lots of love to all the friends and families from Lydia and Billi and the rest of the team